Suchttherapie

Suchttherapie ( ambulant/stationär ) Im Rahmen einer ambulanten Therapie besuchen die Betroffenen ein- oder mehrmals wöchentlich die Therapiestunde, die in kleinen Gruppen und als Einzelgespräche durchgeführt werden. Ambulante Therapien werden überwiegend von den Trägern der Suchtberatung angeboten. Entsprechend der Empfehlungsvereinbarung über die medizinischen Leistungen zur Rehabilitation Alkohol-, Medikamenten- und Drogenabhängiger muss diese Einrichtung ein wissenschaftlich begründetes Therapiekonzept vorlegen, das u.a. Aussagen zum diagnostischen Vorgehen, zu den Leistungen und zu den therapeutischen Zielen einschließlich der Leistungsdauer enthält. In dem Konzept ist auch darzustellen, wie die ambulante Entwöhnung in das gesamte Programm der Rehabilitation Alkohol-, Medikamenten- und Drogenabhängiger integriert ist. Die Einrichtung muss außerdem bereit sein, sich an Qualitätssicherungsprogrammen einschließlich Effektivitätskontrollen zu beteiligen und zu diesem Zwecke die durchgeführten Leistungen zu dokumentieren. Ziel der ambulanten medizinischen Leistungen zur Rehabilitation ist es:

  • Abstinenz zu erreichen und zu erhalten,
  • körperliche und seelische Störungen weitgehend zu beheben oder auszugleichen und
  • die möglichst dauerhafte Wiedereingliederung in Arbeit, Beruf und Gesellschaft zu erreichen.

Da die ambulante Suchttherapie relativ neu ist, liegen noch keine gesicherten Informationen über die Erfolgsaussichten bei der Anwendung dieser Therapieform vor. Entscheidend für den Therapieerfolg ist aber wie bei der Entwöhnungsbehandlung in einer stationären Einrichtung die Motivation des Betroffenen und seine Bereitschaft, sich vom Alkohol zu lösen und die Hilfsangebote anzunehmen. Ambulante Therapie erfordert ein gehöriges Maß an Selbstdisziplin und Motivation, denn die PatientInnen müssen sich neben den üblichen Aufgaben des Alltags gedanklich und vor allem emotional mit den Inhalten der Therapiestunden auseinandersetzen. Im Rahmen einer ambulanten Therapie gibt es auch keinen geschützten Rahmen wie bei der stationären Therapie, um den notwendigen Abstand zum Alkohol aufzubauen. Die Gefahr eines Rückfalls ist größer und die Veränderung alter Verhaltensweisen ist schwieriger.
Die stationären Suchttherapien unterscheiden sich sowohl inhaltlich als auch bezüglich des zeitlichen Rahmens. Entscheidend für den Therapieerfolg ist die Motivation des Betroffenen und seine Bereitschaft, sich vom Suchtmittel zu lösen und die Hilfsangebote anzunehmen. Erst in zweiter Linie sind der Therapeut, die Therapiegruppe, das Therapiekonzept und der Chronifizierungsgrad der Abhängigkeitserkrankung von Bedeutung. Dabei sollte die Entscheidung über die Therapieform bereits vor der Entwöhnungsbehandlung in der Fachklinik für Suchterkrankungen getroffen werden.